Kostenträgercontrolling

Herzlich willkommen zum Video Kostenträgercontrolling aus der Reihe Digitaler Arbeitsplatz.

Ziel und Herausforderungen


Ziel des Kostenträgercontrollings ist es, alle kostenträgerrelevanten Kosten im Unternehmen zu identifizieren, korrekt zuzuordnen und periodengerecht zu bewerten.

Besondere Herausforderungen für das Controlling sind hierbei: die Identifizierung und verursachungsgerechte Zuordnung von variablen Gemeinkostenanteilen und Sondereinzelkosten, die kostenträgerspezifische Planung und Erfassung aller Leistungen und Aufwände entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Korrektur von Planpreisen durch die Ermittlung der tatsächlichen Einkaufspreise im Projektverlauf sowie die verursachungsgerechte Zuordnung und Bewertung ungeplanter Leistungen. Letzteres betrifft insbesondere zusätzliche Aufgaben im Shopfloor, die sich durch Anpassungen, Verzögerungen oder Störungen im Fertigungsprozess ergeben.

Das Kostenträgercontrolling begegnet diesen Herausforderungen wie folgt:


Zunächst werden in der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung des Kostenstellencontrollings Gemeinkosten sekundärer Kostenstellen mithilfe verursachungsgerechter Bezugsgrößen auf andere Kostenstellen verrechnet. Hiermit gelingt die Bildung von Kostensätzen mit variablen Gemeinkostenanteilen.

Im nächsten Schritt werden in der Kalkulation zur Ermittlung der Herstellkosten und der Selbstkosten die Gemeinkosten primärer Kostenstellen leistungsabhängig oder per Zuschlag auf die Kostenträger verrechnet. Mit Hilfe der Prozesskostenrechnung lassen sich die Gemeinkostenzuschläge der Hilfskostenstellen minimieren, sodass auch für die indirekten Bereiche eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung zu den Kostenträgern erfolgt.

Ein erheblicher Anteil der Entwicklungs- und Vertriebsgemeinkosten lassen sich zudem durch eine konsequente Erfassung aller Leistungen und Aufwände im Unternehmen bestimmten Produktgruppen oder Aufträgen in Form von Sondereinzelkosten zuordnen.

In der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung schließlich werden nach Abzug der variablen Kosten die Fixkosten dem Grad ihrer organisatorischen Zuordenbarkeit entsprechend stufenweise von den Deckungsbeiträgen abgezogen.

Das Kostenträgercontrolling vermeidet hohe Gemeinkostenzuschläge


Hohe Gemeinkostenzuschläge sind ein Problem für die Profitabilitätsanalyse von Produkten und Projekten. Je höher die Gemeinkostensätze, desto geringer die Transparenz, welche Kostenträger tatsächlich welche Kosten verursachen. Hier im Beispiel haben wir differenzierte Zuschlagskalkulationen der Beispielkostenträger A und B. Die Prozente entsprechen den jeweiligen Zuschlagsprozentsätzen. Der Barverkaufspreis ergibt sich durch einen zusätzlichen Gewinnzuschlag auf die Gesamtkosten.

Dem gegenüber stellen wir eine Kalkulation mit hohem variablen und verursachungsgerechten Gemeinkostenanteil. Neben einer innerbetrieblichen Leistungsverrechnung und dem Ausweis von Sondereinzelkosten der Fertigung und des Vertriebs, werden hier auch Gemeinkosten der indirekten Bereiche per Prozesskostenrechnung auf die Kostenträger verrechnet. Im Gegensatz zur Zuschlagskalkulation entsprechen die angegebenen Prozente hier nicht Zuschlagsprozentsätzen, sondern der Summe der jeweils differenziert zugeordneten Gemeinkosten.

Wie hier im Beispiel dargestellt führen Preisbildungen auf Basis von Zuschlagskalkulationen dazu, dass manche Kostenträger zu teuer und andere zu preiswert angeboten werden, um am Markt optimale Gewinne realisieren zu können. Kostenträger A könnte zu einem niedrigeren Barverkaufspreis ggf. in größerer Stückzahl mit höherer Fixkostendeckung angeboten werden. Kostenträger B hingegen ist mit hohem auftragsspezifischem Aufwand in der Fertigung, der Entwicklung, der Verwaltung und dem Vertrieb verbunden. Bei einer Angebotserstellung aufgrund einer Zuschlagskalkulation würde ein viel zu niedriger Barverkaufspreis bestimmt werden. Die Lösung ist hier eine Angebotserstellung auf Basis kostengleicher Typenvertreter, die vom Dynamischen Produktionsabgleich ermittelt werden. In der Abrechnung wiederum sorgen wie bei Kostenträger A die innerbetriebliche Leistungsverrechnung, der Ausweis von Sondereinzelkosten und die Prozesskostenrechnung für eine kostenträgerkonforme Kosten- und Ergebnistransparenz.

Zur konsequenten Kostenerfassung über die gesamte Wertschöpfungskette:


Im zeitlichen Verlauf eines Projektes erfassen ERP-Systeme Aufwände und Leistungen in der Regel frühestens ab der Grobplanungsphase kostenträgerkonform. Änderungen im Projektverlauf gegenüber dem Plan werden häufig nicht berücksichtigt. Dies betrifft beispielsweise die Einkaufspreise von Materialien, die zum Zeitpunkt der Planung noch nicht feststanden. Ebenso können zusätzliche Aufgaben, die durch Anpassungen, Verzögerungen oder Störungen entstehen, selten verursachungsgerecht zugeordnet werden, da sie nicht in den ursprünglichen Arbeitsplänen definiert waren. Die nicht zugeordneten Kosten resultieren in der Nachbewertung in hohen Gemeinkostenzuschlägen, die das Ergebnis aller Projekte gleichmäßig verschlechtern.

Diesen Zustand vermeiden wir durch den Einsatz des Digitalen Arbeitsplatzes der UCM: Um kostenträgerspezifisch alle Sondereinzelkosten zuordnen zu können, erfassen wir mithilfe des PMC Projektcontrollings im Digitalen Arbeitsplatz bereits ab der Konzeption alle angefallenen Aufwände und Leistungen. Sobald der entsprechende Kostenträger dann feststeht, ordnen wir diese verursachungsgerecht zu. Gleichzeitig können alle Preisanpassungen und ungeplanten Leistungen jederzeit berücksichtigt und ebenfalls korrekt zugeordnet werden.

Das Kostenträgercontrolling sichert den Unternehmenserfolg nachhaltig


Zusammenfassung zum Kostenträgercontrolling: Die vollständige Kostentransparenz, die durch die konsequente Erfassung, verursachungsgerechte Zuordnung und periodengerechte Bewertung aller kostenträgerrelevanten Aufwände und Leistungen erreicht wird sichert den Unternehmenserfolg nachhaltig. Zum einen ermöglicht sie ein ergebnisoptimierendes Preismanagement. Und das, durch die Befähigung der dynamischen Preisbildung in Abhängigkeit zur Kurzfristigkeit von Aufträgen, auch im operativen Geschäft. Zum anderen ermöglichen die niedrigen Gemeinkostenzuschlagssätze eine korrekte Bestandsbewertung und Auftragsabrechnung sowie mehr Sicherheit in der Angebotserstellung und in der Liquiditätsplanung.

Zu den Lösungen im Video

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